Gartenprofi verwandelt Münchner Dachterrasse zum Blütenmeer
Aus einer überhitzten Dachterrasse wurde ein angenehmer Außenraum, in dem es vom Frühjahr bis in den Spätherbst blüht
Die rund einhundert Quadratmeter große Dachterrasse einer Münchner Wohnung wurde nicht wirklich genutzt. Obwohl sie im obersten Stock gelegen ist, fühlte sich die Familie wie auf dem Präsentierteller: beobachtet von allen Seiten. Zudem war es auf der sonnigen Terrasse schon im Frühjahr fast zu heiß, um hier länger zu verweilen. Die Bauherren suchten Rat bei der Landschaftsarchitektin Julia Pankofer. Sie schaffte mit einem ausgeklügelten Pflanzen- und Zonierungsplan eine blühende Oase.
Die Statik bestimmt mit
„Wir konnten nicht wahllos Pflanztröge aufstellen. Die Decke musste das zusätzliche Gewicht halten. Daher haben wir die Position der Tröge mit einem Statiker abgestimmt“, erklärt Pankofer. Nun reihen sich entlang der Brüstung Pflanzkübel, die nur mit wenig Substrat gefüllt sind. Schwerere Pflanztröge stehen an Stellen, unter denen sich tragende Wände befinden.
Lassen Sie sich Ihre grüne Oase von einem Garten-Profi gestalten
„Wir konnten nicht wahllos Pflanztröge aufstellen. Die Decke musste das zusätzliche Gewicht halten. Daher haben wir die Position der Tröge mit einem Statiker abgestimmt“, erklärt Pankofer. Nun reihen sich entlang der Brüstung Pflanzkübel, die nur mit wenig Substrat gefüllt sind. Schwerere Pflanztröge stehen an Stellen, unter denen sich tragende Wände befinden.
Lassen Sie sich Ihre grüne Oase von einem Garten-Profi gestalten
Zonierung – aus eins mach drei
„Die Gestaltung entwickelt sich immer aus dem Ort heraus“, beschreibt die Expertin. Sie hat die Fläche, die für ihre Länge recht schmal ist, in drei Zonen unterteilt. Diese gehen fließend ineinander über und werden unterschiedlich genutzt. In der mittleren Zone steht der Esstisch. Den hat die Familie schon vorher besessen – neu ist die Sitzbank dahinter, die direkt an der Brüstung steht. Eine ähnliche Konstruktion in Tischhöhe findet sich links vom Essplatz. Hier wird gegrillt. Am anderen Ende der Terrasse liegt das holzbeplankte Lounge-Deck mit einer Liege.
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„Die Gestaltung entwickelt sich immer aus dem Ort heraus“, beschreibt die Expertin. Sie hat die Fläche, die für ihre Länge recht schmal ist, in drei Zonen unterteilt. Diese gehen fließend ineinander über und werden unterschiedlich genutzt. In der mittleren Zone steht der Esstisch. Den hat die Familie schon vorher besessen – neu ist die Sitzbank dahinter, die direkt an der Brüstung steht. Eine ähnliche Konstruktion in Tischhöhe findet sich links vom Essplatz. Hier wird gegrillt. Am anderen Ende der Terrasse liegt das holzbeplankte Lounge-Deck mit einer Liege.
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Natur kehrt ein – als Leichtgewicht
„Wir haben so wenig wie möglich in die Substanz eingegriffen und daher auch die Granitplatten erhalten“, erzählt die Landschaftsarchitektin. Auch die Planken des Lounge-Decks liegen auf den Granitplatten. Die entstandene Stufe grenzt den Bereich zusätzlich ab. „Wir haben heimisches Holz verwendet. Es ist unbehandelt und gewinnt über die Jahre an Patina“, so Pankofer. „Wichtig ist bei unbehandeltem Holz, dass es trocknen kann.“
„Wir haben so wenig wie möglich in die Substanz eingegriffen und daher auch die Granitplatten erhalten“, erzählt die Landschaftsarchitektin. Auch die Planken des Lounge-Decks liegen auf den Granitplatten. Die entstandene Stufe grenzt den Bereich zusätzlich ab. „Wir haben heimisches Holz verwendet. Es ist unbehandelt und gewinnt über die Jahre an Patina“, so Pankofer. „Wichtig ist bei unbehandeltem Holz, dass es trocknen kann.“
Aufgrund der statischen Voraussetzungen hatte der Bauherr befürchtet, dass lediglich eine Dachbegrünung mit Pflanzen aus der Gattung Sedum möglich wäre, etwa mit Mauerpfeffer oder Sempervivum (Hauswurz). Doch die erfahrene Landschaftsarchitektin hat einen abwechslungsreichen Pflanzplan entwickelt: „Auf dieser Dachterrasse blüht vom Vorfrühling bis in den Spätherbst immer etwas.“ Die Metalltröge hat sie in einer Autolackiererei lackieren lassen. Sie sind nur wenig mit speziellem Substrat gefüllt, damit sie nicht zu schwer werden. „Auf einer Dachterrasse wird meist mit speziellem Substrat gearbeitet. Ein Bodenleben, wie es im Garten wichtig ist, gibt es hier ohnehin nur in geringem Maße“, erläutert sie.
Damit es schnell schön aussieht, wurden Füllpflanzen gesetzt, die mit der Zeit von anderen verdrängt werden. Zusätzlich kamen früh blühende Zwiebelpflanzen wie Tulpen, Narzissen und Hyazinthen zum Einsatz, die sich ihren Weg zwischen den später aus dem Winterschlaf erwachenden Pflanzen suchen. „Auf dieser Terrasse wurde dichter gepflanzt als beispielsweise in einem Garten. Manche Pflanzen müssen nach ein paar Jahren geteilt werden“, erklärt Pankofer. „Ein wenig Gartenarbeit – nicht nur für die zahlreichen Insekten hier – ist es schon, doch das wünschte sich der Bauherr ausdrücklich und war vorher detailliert abgestimmt.“ Die beiden Bäume, die bereits vorher vorhanden waren, haben etwas mehr Substrat bekommen.
Beleuchten und Bewässern
Ein wenig Technik musste in dieser Natur dann doch sein. Für die Bewässerung gibt es ein ausgeklügeltes System: Drei Sonnensegel beschatten die neu geschaffenen Zonen, die sich mit einem Handgriff aufspannen und ähnlich einfach einholen lassen. Pankofer hat die Konstruktion speziell entworfen. Um der Terrasse bei Nacht mehr Tiefe zu geben, sind LED-Bänder unter der Sitzbank und dem Sideboard angebracht. Eingeschaltet wird das Licht erst, wenn der spektakuläre Münchner Sonnenuntergang gänzlich der Nacht gewichen ist.
Ein wenig Technik musste in dieser Natur dann doch sein. Für die Bewässerung gibt es ein ausgeklügeltes System: Drei Sonnensegel beschatten die neu geschaffenen Zonen, die sich mit einem Handgriff aufspannen und ähnlich einfach einholen lassen. Pankofer hat die Konstruktion speziell entworfen. Um der Terrasse bei Nacht mehr Tiefe zu geben, sind LED-Bänder unter der Sitzbank und dem Sideboard angebracht. Eingeschaltet wird das Licht erst, wenn der spektakuläre Münchner Sonnenuntergang gänzlich der Nacht gewichen ist.
Haben Sie auch so eine tolle blühende Stadtoase? Wie sind Sie bei der Gestaltung vorgegangen? Kommentieren Sie gerne mit Fotos!
Hier entspannt: eine Familie mit zwei Kindern
Auf: rund 100 Quadratmetern
In: München
Besonderheit: Gartengestaltung in Leichtbauweise
Expertin: Julia Pankofer
Fotos: Thilo Härdtlein
Lang gezogen und gepflastert
Die große Terrasse erstreckt sich als langes Rechteck vor dem Wohnraum. Früher hatten sich ihre grauen Granitplatten bereits in der Frühjahrssonne so stark aufgeheizt, dass ein Aufenthalt auf der Terrasse fast unmöglich war. Da half auch die Markise nicht, die zwar vor der Sonne schützen konnte, unter der sich aber die Hitze noch mehr staute. Landschaftsarchitektin Julia Pankofer erinnert sich an ihren ersten Besuch: „Es waren nur wenige weiß lackierte Balkonkästen mit Geranien an der Brüstung angebracht.“