Houzzbesuch: Auf den ersten Blick verliebt – in ein Haus am Meer
Ohne es je von innen gesehen zu haben, kaufte das Paar ein Haus – böse Überraschung! Doch mit etwas Arbeit wurde es zum lichten Schmuckstück
Eigentlich hatten Interior Designerin Denny Cartwright und ihr Mann Phil gar nicht vor, umzuziehen. Schließlich hatten sie ihr eigenes Haus gerade frisch renoviert. Doch dann entdeckten sie dieses Reihenhaus in dem Küstenstädtchen Whitstable, im Norden der englischen Grafschaft Kent – und alles kam ganz anders. „Mit Häusern ist es wie bei Beziehungen: Man verliebt sich einfach. Genau das ist uns passiert“, sagt Denny. Das Haus liegt zwar direkt am Meer, ist aber recht abgelegen. Ohne es von innen gesehen zu haben, gaben die beiden ein Gebot ab, und noch eins und noch eins… bis sie das Haus schließlich ihr Eigen nennen konnten.
Die Küche mit angrenzendem Badezimmer befand sich ursprünglich im hinteren Teil des Hauses. „Sie war extrem dunkel, eng und furchtbar alt“, erklärt Denny. Also wurde sie in den vorderen Teil des Hauses verlegt. „Dafür haben wir das ehemalige Wohnzimmer und eine Art Salon zusammengelegt, indem wir eine Wand herausgerissen haben. Das Ergebnis ist eine herrlich große Wohnküche mit Ess- und Arbeitsbereich“, sagt sie.
Arbeitsplatte: Corian; Wandfarbe: Brilliant White, Crown
Arbeitsplatte: Corian; Wandfarbe: Brilliant White, Crown
Die Küchenregale hat Dennys Mann selbst gefertigt. „Ich mag es, wie sie den Blick auf die senkrechten Linien der Wandpaneele lenken“, so Denny. Die vielen Gläser funkeln in der Sonne und reflektieren das Licht – so wirkt der Raum schön offen und luftig.
Alle Wände im Haus sind weiß gestrichen. „Licht ist für mich essentiell“, erklärt Denny. „Farbliche Akzente sollten nur von den Einrichtungsgegenständen kommen, die Wände müssen quasi unsichtbar sein.“
Geschirr: secondhand, Ikea und John Lewis
Alle Wände im Haus sind weiß gestrichen. „Licht ist für mich essentiell“, erklärt Denny. „Farbliche Akzente sollten nur von den Einrichtungsgegenständen kommen, die Wände müssen quasi unsichtbar sein.“
Geschirr: secondhand, Ikea und John Lewis
Da die Böden ziemlich uneben waren und es überall durch die Ritzen zog, ließen die beiden die Bodenbretter zunächst komplett rausnehmen und alles abdichten. Anschließend bauten sie die alten Bretter wieder ein und setzen Eichendielen darüber, die sie bei einem Holzlieferanten aus der Region kauften. „Dadurch konnten wir eine gute Wärmedämmung erzielen. Durch die glänzende Oberfläche wird das Licht zusätzlich reflektiert, was den Raum noch größer wirken lässt“, so Denny. Den Säulentisch hat sie auf Ebay ersteigert und weiß lackiert.
Faltrollo-Stoff: Runaway Coast; Uhr: Thomas Kent, via John Lewis; Stühle: Laura Ashley
Faltrollo-Stoff: Runaway Coast; Uhr: Thomas Kent, via John Lewis; Stühle: Laura Ashley
An dem kleinen Schreibtisch im Essbereich kann Denny ungestört nähen und arbeiten. Den Tisch und das Wandregal hat ihr Mann selbst gebaut, den Stuhl fand Denny in einem Antiquitätengeschäft. Passend zum Rest des Hauses hat sie auch dieses Ensemble weiß lackiert.
Im hinteren Bereich des Hauses, wo früher die Küche war, befindet sich jetzt das Wohnzimmer, das im Zuge des Umbaus etwas vergrößert wurde. „Ursprünglich befand sich hier ein Anbau, der uns aber überhaupt nicht gefiel. Wir ließen ihn abreißen. Anschließend haben wir den ehemaligen Küchenbereich zum Garten hin erweitert und eine Falt-Schiebetür einbauen lassen, die sich komplett öffnen lässt. Das ist vor allem im Sommer toll – dann wird der Garten quasi zum Wohnzimmer“, so die Eigentümerin.
Das Sofa ließ sie mit weißem Leinen neu beziehen. „Wenn man ein altes Sofa mit einer guten Polsterung hat, genügt es manchmal schon, es einfach neu zu beziehen“, erklärt sie. „Mit der Zeit wird so ein Sofa ja immer gemütlicher und man mag es immer mehr.“ Die Kissen hat sie alle selbst genäht: „Ich finde es gut, wenn niemand das Gleiche hat“, sagt sie.
Vorhang-Stoff: John Lewis; Sofa und Sessel: Derwent
Das Sofa ließ sie mit weißem Leinen neu beziehen. „Wenn man ein altes Sofa mit einer guten Polsterung hat, genügt es manchmal schon, es einfach neu zu beziehen“, erklärt sie. „Mit der Zeit wird so ein Sofa ja immer gemütlicher und man mag es immer mehr.“ Die Kissen hat sie alle selbst genäht: „Ich finde es gut, wenn niemand das Gleiche hat“, sagt sie.
Vorhang-Stoff: John Lewis; Sofa und Sessel: Derwent
Die Wolldecke fand Denny in einem Shop des britischenNational Trust, einer gemeinnützigen Organisation, die sich der Denkmalpflege widmet. „Wenn ich etwas Schönes sehe, will ich es unbedingt haben“, sagt sie. „Bei mir muss nicht alles aus einem Guss sein, aber die Sachen müssen einfach zusammen passen.“ Die Tür ist original. „Ich mag Dinge, die nicht ganz perfekt sind, wie diese Tür: Sie hat überall Kratzer und ist gerade dadurch besonders authentisch.“
Heizkörper: Acova White Column Radiator, B&Q; Regale: Maßanfertigung
Heizkörper: Acova White Column Radiator, B&Q; Regale: Maßanfertigung
Im Flur hat Denny jede Menge Gemälde, Fotos und Kinderzeichnungen aufgehängt: „Der Flur ist der einzige Ort im Haus, in dem Farben ausdrücklich erwünscht sind.“. Das alte Gentlemen-Schild von der britischen Eisenbahngesellschaft besitzt Denny schon seit 15 Jahren – das weibliche Pendant sucht sie bisher vergeblich.
Teppich: John Lewis
Teppich: John Lewis
Das Schlafzimmer des Paares ist wunderbar hell und gemütlich. Das Kopfteil haben die beiden mit Stoff von Laura Ashley bespannt (das Dessin ist mittlerweile nicht mehr im Handel). „Modernes Design kann man oft ganz leicht selber kreieren“, erklärt sie. „So kann man auch sichergehen, dass niemand anderes das gleiche hat.“ Die Vorhänge sind aus schlichtem weißen Leinenstoff.
Den Holzstuhl hat Denny auf einer Auktion ersteigert. Er ist eines ihrer Lieblingsstücke im Haus. „Er ist wirklich hübsch – und so feminin!“
Nachttisch: The Cotswold Company; Strickdecke:, Laura Ashley; Wandleuchte: Årstid, Ikea
Den Holzstuhl hat Denny auf einer Auktion ersteigert. Er ist eines ihrer Lieblingsstücke im Haus. „Er ist wirklich hübsch – und so feminin!“
Nachttisch: The Cotswold Company; Strickdecke:, Laura Ashley; Wandleuchte: Årstid, Ikea
Ihr Gästezimmer vermieten die beiden häufig. „Die Holzeinbauten hat mein Mann alle selbst gemacht“, so Denny. „Wir wollten in dem Zimmer eine besonders gemütliche Landhaus-Atmosphäre schaffen.“ Mit dem Einbauregal wird der Platz optimal genutzt, gleichzeitig bildet es eine kuschelige Nische für das Bett.
Tagesdecke: Urbanara; Kissen: Eigenkreationen von Denny
Tagesdecke: Urbanara; Kissen: Eigenkreationen von Denny
Auch die Fensterbank hat Phil Cartwright selbst gebaut; die Kissen hat Denny genäht. Auch die Dielen haben sie in diesem Raum weiß lackiert – so ist das maritime Landhaus-Feeling perfekt.
Das wunderbar entspannte Badezimmer war früher mal ein Schlafzimmer. „Das Badezimmer sollte ein echter Rückzugsort sein“, sagt Denny. „Wir wollten ein hübsches, elegantes und gleichzeitig schlichtes Design.“ Sowohl für die Wände als auch für den Fußboden verwendete sie Travertin-Fliesen. Und damit das Ganze nicht vollgestopft wirkt, hat sie nur einige wenige Utensilien offen platziert. „Ich wollte, dass alles möglichst schlicht ist, darum habe ich auch nur wenige Regale einbauen lassen“, so Denny.
WC und Badewanne: Villeroy & Boch; Fensterläden: Simply Shutters; Waschbecken: Import aus Italien; Körbe: Secondhand
WC und Badewanne: Villeroy & Boch; Fensterläden: Simply Shutters; Waschbecken: Import aus Italien; Körbe: Secondhand
In großen Gläsern bewahrt Denny ihre Muschelsammlung auf. „Wir haben sie ganz in der Nähe am Strand gesammelt“, erzählt sie. „Sie erinnern uns in jedem Moment an das Meer, das direkt vor der Haustür liegt.“
MEHR
Moodboard: Daheim zwischen Strand, Dünen und Meer
Friesisch frisches Ferienhaus in Wyk auf Föhr
Eine maritime Küche in Cornwall
MEHR
Moodboard: Daheim zwischen Strand, Dünen und Meer
Friesisch frisches Ferienhaus in Wyk auf Föhr
Eine maritime Küche in Cornwall
Auf einen Blick
Hier wohnen: Phil und Denny Cartwright
In: Whitstable, in der Grafschaft Kent, England, Großbritannien
Größe: drei Schlafzimmer, ein Badezimmer
Baujahr: 1902
Expertin: Denny Cartwright von Whitstable Island Interiors